Segeln im Wattenmeer

Sonntag:

Nach 8 Stunden Busfahrt erreichen wir um 18:30 Uhr Harlingen in Friesland, den Heimathafen unseres Zwei-Mast-Klippers „Hollandia“. Wir beziehen unsere (engen) Kajüten und nach einem großen Topf Spaghetti (für das männliche Kochteam eine gewisse Herausforderung) geht’s ab in die Kojen.

Montag:

Wir erwachen bei stürmischem Wetter (Windstärke 8), Regen klatscht an die Bullaugen. Aufgrund des starken Windes ist es unserem Skipper Ralf lieber, erst später auszulaufen. Bis dahin weist sein 1. Maat Jonas die Mannschaft in die Schiffsregeln und Knotenkunde ein.

Gegen Nachmittag lassen wir Harlingen hinter uns, fahren ins Ijsselmeer und steuern den Hafen Makkum an. Das Wetter meinte es gut mit uns, sodass wir das kleine schöne Städtchen bei Abendsonne erkunden konnten. Später setzte wieder Regen ein, sodass wir unter Deck gingen und Spiele spielten, während das Kochteam Käsespätzle mit Röstzwiebeln und leckerem Gurkensalat (danke Nils!) zubereitete.

Dienstag:

Es ist ein windiger Morgen (perfekte Windstärke 4-5) und so heißt es nach Verlassen des Hafens „Segel hoch“. Die Route führt über das Ijsselmeer parallel des großen Damms (Trennlinie Ijsselmeer – Wattenmeer) zum Hafen Medemblik. Beim Einholen der Segel kurz vorm Hafen schüttet es aus Eimern bei 11° C und Windstärke 5.

Zitat Julius: „Wenn das Ganze jetzt noch mit Regen, Sturm und Kälte wäre, wäre das echt mies. Zum Glück ist es ja nicht so!“

Ruhins Antwort auf diesen Herbststurm waren prinzipiell kurze Hosen und Adiletten.

Nachdem die pitschnassen Klamotten gewechselt waren, hatten die Schüler Landgang zum Stadt besichtigen und einkaufen, während in der Küche unter kroatischem Kommando Cevapcici (und Grünkernbratlinge) mit Kartoffeln gezaubert wurden.

Mittwoch:

Das schlechte Wetter ist vorbei, Morgensonne auf dem Schiff!

Kurz vor Abfahrt waren so manche aus der Mannschaft sehr verwundert, dass aus ihren nassen, in die Ecke geschmissenen Kleiderhäufchen über Nacht keine trockenen Klamotten wurden.

Mit Sonne im Gesicht ließen sich die Segel besser setzen und so konnten wir bei schönstem Wetter und guter Musik an Deck entspannen und bei Windstärke 2-3 zur Insel Texel segeln. Nach der Schleuse zum Wattenmeer tauchten plötzlich auf Backbordseite ein paar Schweinswale neben unserem Schiff auf – ein echter Glücksmoment. Gegen 17:00 Uhr legen wir im Fischereihafen Oudeschild auf der Insel Texel an. Einige erkundeten die Ortschaft, kauften Souvenire, ein paar Jungs spielten am Strand Fußball und das Kochteam bereitete in der Kombüse das Abendessen (Wraps) vor.

Danach wollten einige von Jonas wissen, wie kalt das Wasser ist. Seine Antwort: „Springt doch rein!“ Gesagt – getan! Die Hälfte der Mannschaft springt auf Jonas‘ Kommando („3 – 2 – 1 – 2 – 1 – los“) von Bord ins eiskalte Hafenbecken!

Zitat Ioanna: „Ich glaub‘, ich spinn!“

Donnerstag:

Inseltag! Endlich Ausschlafen!

Leider hat das Frühstücksteam dies auch zu wörtlich genommen, sodass es dann mit etwas Verspätung zum Fahrradverleih ging. Mit 18 Hollandrädern und einem Lastenrad ging es quer über die Insel ins Ecomare. Dabei handelt es sich um eine Seehundstation mit Meeresaquarium und Naturkundemuseum. Nach der Robbenfütterung gingen wir bei fast sommerlichen Temperaturen durch die Dünen zum kilometerlangen Sandstrand. Schwimmen – Fußballspielen – Muscheln sammeln – Sand buddeln – sonnen! Wem’s da nicht gut geht, der (oder die) ist selber schuld! Nach über 20 km Fahrrad fahren hatten wir uns unser Abendessen (leckerer Kaiserschmarrn) verdient. Direkt neben unserem Schiff leistete uns eine Robbe ca. 1 Stunde lang Gesellschaft.

Freitag:

Wir müssen früh raus – es schafften alle rechtzeitig auf Deck zu erscheinen, sodass wir genau bei Sonnenaufgang die Segel setzten. Da der Wind sehr schwach war, wurden alle vier Segel hochgezogen (Besan-, Groß-, Fock- und Klüversegel). So erreichten wir um 11:00 Uhr Harlingen, von wo aus wir (mit etwas Stau) wieder heim nach Würzburg fuhren.

 

DAS KANN NICH' SEIN!
(gell Aleks?)

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